Ferne Sehnsucht

Wir alle leben uns auseinander. Still, heimlich, für uns allein. Keiner traut sich ein Wort auszusprechen, geschweige denn den Blick des gegenueber zu beantworten, wenn das Bewusstsein des Abschiedes sich doch schon längst in unseren Köpfen eingenistet hat. All die schönen Momente der Vergangenheit, gehören nun den Jahren zuvor an und was übrig bleibt ist die Sehnsucht nach dem, was einst ein Mal gewesen ist. Wir suchen in Bildern zuflucht, in Texten und kramen die tiefsten und ältesten Erinnerungen aus unserem Gedankenkoffer, um näher an das zu gelangen was wir einst einmal besaßen. Es wird uns bewusst wie schwach und verletztlich wir doch im ersten Moment sind. Sobald die Nacht ihren dunklen Schleier über das Land gezogen hat, sehen wir wie stark wir unter der Sehnsucht leiden. Wie wir uns kränklich, in tränennasse Kissen krümmen und in die Nacht hinein weinen. Und bricht der neue Tag an, sind unsere Erinnerungen an den Vorabend wie erloschene und realitätsferne Geister, die wir des Abends wieder zu begegnen befürchten.

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